Was soll ich bloss tun?

Ein langes Telefongespräch mit einer Frau, die mir sehr viel bedeutet, führte in die Leere, in meine Leere. Ich will es stehen lassen und es beschäftigt mich weiter. Himmel A... und Zwirn.

ich würde gerne... aber

"Ich war am zweiten Aufnahmegespräch für eine Zusatz-Ausbildung. Jetzt weiss ich nicht, soll ich es tun oder nicht."

Dann folgte eine Tirade von Argumenten, warum es schwierig werden würde und wohl eher nicht in Frage käme. 

"Du hast dich bereits entschieden Klara (Namen geändert) , warum lässt es dich nicht los?", fragte ich. 

"Naja, in meinem Umfeld sind viele Bekannte in einer Weiterbildung und ich habe seit 20 Jahren "nichts" mehr gemacht."

"Weil dein Umfeld sich weiterbildet möchtest du das jetzt auch?"

"Ja, man sollte nicht stehenbleiben, sich weiterbilden und es würde für meine Zukunft bedeuten, dass ich bessere Jobangebot bekäme. Gut, man weiss ja nicht, ob es dann auch so käme oder ob ich überhaupt noch Arbeit fände."(Rheuma).

" Hmm also, was willst du jetzt genau?"

"Das weiss ich ja nicht, irgendwie würde es mich reizen und neugierig wäre ich auch darauf, aber ob ich das schaffe?"

"Wäre es für dich wichtig, dass du es schaffen würdest?"

"Ja, ich glaube es täte mir und meinem Rheuma nicht gut, wenn ich den Abschluss nicht schaffen würde, ausserdem habe ich keine Disziplin. Anfänglich bin ich immer euphorisch und dann folgt meist die Ernüchterung."

Und weiter... " Eigentlich gefällt mir mein Leben ja und ich sollte mir auch nicht zu viel aufbürden. Ja und wie schon erwähnt, Disziplin habe ich auch keine."

So drehte sich das Karusell weiter, ich musste ihr ins Wort fallen. "Klara es geht nicht um das Aussen, was andere machen oder nicht, was man sollte oder nicht. Es geht darum, was du möchtest und wie du deinem Inneren im Aussen eine Form geben kannst. Spür mal in dich hinein, was dich begeistert oder interessiert."

Die Antwort erschütterte mich:" Ich fühle nichts!"

Die Antwort kannte ich bereits. Ich bekam sie nicht das erste Mal.

Anmerkung: Ihre Therapien bricht sie kurz vor... ab.

Stehenlassen nicht einfach

Du hast vermutlich schon ähnliche Erfahrungen gemacht und kannst gut nachvollziehen, wie sich das anfühlt daneben zu stehen und es stehen, geschehen zu lassen. Wir kennen den grossen Plan nicht. Unsere Sichtweise greift zu kurz. Wir sind empathische Mitmenschen und oft können wir einfach "nur" DASEIN.

Seelenreich

Übrigens ihre Wohnung ist nach aussen Tip-top. Äusserst geschmackvoll eingerichtet und hergemacht. Aber wehe du öffnest die Schränke oder gehst in den Keller, dann wird dir das Ausmass innerer Unordnung erst bewusst.

Ich möchte dich sensibilisieren, dir deine Räume anzuschauen, damit du siehst, wie es dir geht.

Danke fürs lesen

Jetzt bin ich wieder ganz bei mir, danke dafür.  Wir sind soziale Wesen und brauchen den Austausch, wenn die Flocken in der Schneekugel wirbeln. Jetzt kann ich es loslassen, stehen lassen und die Hoffnung nähren, liebe Klara.

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